#21 Infiziert mit Covid-19 / Infected with Covid-19
12.10.2021
See below for the English Version.
Ein Husten durchbricht den Frieden. Dies ist ein Ort der Ruhe, steht in den Isolationsregeln des Hotels. Nur leise sprechen und mit Kopfhörern hören ist erlaubt. Ich nehme die anderen Gäste nicht wahr, bis auf dieses Husten. Es hört sich nicht gut an. Die Stille schon. Als zöge sie die ganze Aufregung aus meiner Brust. Ich bin isoliert, allein mit dem Virus, aber zufrieden.
Die Schokolade vorgestern Abend schmeckte nach Zucker. Nur kurz meinte ich einen Geschmack wie Schokolade zu erhaschen. Plötzlich schoss mir durch den Kopf, was ich vorher irgnoriert hatte, automatische Gedanken, die ich zuvor schon gedacht hatte: „Habe ich die Gemüsepfanne nicht gesalzen?“ „Das Sinupret schmecke ich kaum, ziemlich verdünnt.“ Ich strengte mich an, mehr zu schmecken, aber vergeblich.
Den Corona-Selbsttest, den ich mir wegen des Schnupfens für sieben Euro in der Apotheke gekauft hatte, hatte ich für den nächsten Tag geplant, an dem ich wieder an die Uni wollte. Nur zur Sicherheit. Schnupfen ist doch Corona untypisch, meine Zimmergenossin hatte dieselben Symptome gehabt und bei ihr waren Bakterien festgestellt worden (als sie mit Atemproblemen zum Arzt ging – und auch sie hatte eine Aubergine nicht geschmeckt). Irgendwie waren alle im Wohnheim krank, aber alle geimpft.
Zum Glück wusste ich noch von meiner Arbeit an einer Schule, wie man einen Selbsttest durchführt, die Anleitung war nur auf Litauisch. Der zweite Streifen zeichnete sich recht schnell ab. Erst nur leicht und ich hoffte, dass er wieder verschwand, aber von Minute zu Minute wurde das Ergebnis deutlicher: Positiv.
Ich rief sofort meine Zimmergenossin an und sie sprach mit der Rezeption, die sagte, ich müsse sofort ins Hotel. Dann änderte sie ihre Meinung und ich durfte die Nacht über da bleiben. Meine Zimmergenossin bezog ein anderes Zimmer. Im Internet stieß ich auf die Symtome der Delta-Variante bei Geimpften. Plötzlich starke Niesanfälle, laufende Nase, Geruchsverlust, Hals- und Kopfschmerzen, wie ich sie ganz leicht hatte – das passte ziemlich gut. Am nächsten Morgen wollte die Administratorin den Test sehen, aber den musste ich noch offiziell machen. Sie gab mir die Corona-Hotline-Nummer 1808, die aber nur für Litauer*innen gedacht ist. Die Nummer für Ausländer*innen ist die +37037367963.
Da rief ich an. Bei Fragen zur Testung, drücke die 73, um dir den Vorspann auf Litauisch zu ersparen. Die Dame, die abnahm, war freundlich und sprach gut verständlich. Sie machte einen Termin für einen PCR-Test für mich aus. Ich sollte mit dem Auto hinfahren.
Aber ich habe kein Auto.
Dann nehmen Sie ein Taxi und sagen Bescheid, dass Sie in Selbstisolation sind. Stimmen Sie der Selbstisolation zu?
Ja.
Per Mail bekam ich die Adresse, Uhrzeit und Registrationsnummer:
Data: 2021-10-11, laikas: 11:13
Turite atvykti adresu: Automobiliu stovejimo aikstele „Statyk ir vaziuok“ V. Gerulaicio g. 1 priesais verslo centra „Technopolis“ (III)
Registracijos Nr. 7632026
Versuche aber mal ein Taxi zu bekommen, wenn bei dir Covidverdacht besteht. Ich bekam nur Nachrichten, dass aktuell keine Taxis verfügbar seien. Aus Zeitgründen und Verzweiflung rief ich bei der Deutschen Botschaft an. War die nicht für hilflose Deutsche im Ausland zuständig? Ich wurde viermal weitergeleitet, teilweise hatte ich nicht einmal ausreden können. Ein produktiver Vorschlag war, mir ein Auto zu mieten. Ein anderer, darüber hinwegzusehen und Bus oder Taxi einfach zu nehmen. „Was bleibt Ihnen anderes übrig, irgendwie müssen Sie zum Test.“
Gegen 11 Uhr fand ich mich vor Drive-In-Zelten wieder. Ich musste meinen Personalausweis und die Registrationsnummer zeigen und wurde zu Zelt 1 geschickt. Ich stellte mich hinter Autos an und sie sich hinter mir, das war witzig. Zuerst wurde ein Rachenabstrich abgenommen, sehr viel angenehmer als der, den ich beim Pfeifferschen Drüsenfieber letzte Weihnachten hatte machen müssen. Dann zwei Nasenabstriche, die schlimmsten meines Lebens (und vor nicht allzu langer Zeit noch hatte ich einige machen müssen).
„Breath“, wurde mir gesagt und ich atmete aus. „No! You should not do this.“
Ich hielt den Atem an. Es tat weh, Tränen stiegen mir in die Augen und ich weinte auch, weil ich beim letzten Pieks gedacht hatte, es sei vorbei und jetzt war es das nicht, jetzt war es schlimmer als je zuvor.
Im Wohnheim blieb mir nichts anderes übrig, als abzuwarten. Die Rezeption sagte, ich dürfe das Zimmer nicht verlassen, nicht mal ins Bad oder in die Küche, aber einen Tag lang nicht auf’s Klo gehen, wie geht das bitte? Sollten meine Mitbewohner*innen mir regelmäßig Wasser bringen und mir dreimal am Tag Essen zubereiten? Wer spülte meinen Löffel? Sollte ich die Zahnpasta etwa aus dem Fenster spucken? Nein. Wir entschieden, dass ich in die Küche und mir sogar selbst etwas kochen konnte, wenn niemand anderes da war, ich das Fenster aufriss und mit einem Lappen hinterher putzte.
Einige begannen, Maske zu tragen, das Wort Covid fiel öfter. Die Putzfrau fragte mich morgens, ob ich das Mädchen mit Corona sei. Husten und Niesen war längst zum Soundtrack des Wohnheims geworden, aber nur ich bin es nun: Das Mädchen mit Covid. Schrödingers Katze.
Ich hatte etwas Sorge, dass mir das Essen ausging, aber selbst wenn ich am letzten Tag nur Spaghetti aß, machte das keinen Unterschied. Ich schmeckte eh wenig. Nicht nichts. Es ist wie unscharfes Sehen, irgendwie gruselig. War die Traube faul? Sie sah ein bisschen so aus. Ich schmeckte es nicht.
Ich roch an meinem Pullover, um festzustellen, ob ich ihn noch einmal tragen konnte und die Antwort lautete: Ja, kein Hauch Schweißgeruch. Aber auch sonst kein Geruch, außer ein bisschen von dem, was in meiner Nase steckt. Auch das kam mir gruselig vor. Menschen orientieren sich unbewusst über Gerüche. Gerüche können einen vor Gefahren warnen. Wenn ich meine Brille absetze, sind nur zwei meiner Sinne noch scharf: Hören und Fühlen.
Ich fühlte Herzpochen, als ich heute beim Kochen die Mail bekam, dass ich das PCR-Testergebnis über eine Webseite abrufen könne. Das Handy streikte, sie zu öffnen. Meine mobilen Daten waren aufgebraucht von Videocalls. Am Laptop ging es, aber zuerst war die Webseite auf Litauisch. Mit Google-Übersetzer konnte ich einen Teil ins Deutsche übersetzen. Allerdings musste ich dann meine Nummer angeben und es hätte mir ein Code zugeschickt werden müssen, um das Ergebnis sehen zu können – und das funktionierte nicht. Ich rief bei der Corona-Hotline (s.o.) an und die Beraterin meinte, das Problem liege an der deutschen Nummer. Ich solle die 865910646 anrufen, damit mir das Ergebnis per Mail geschickt werden könne. Unter dieser Nummer erhielt ich die Anweisung, meine Registrierungsnummer an covidtestai@gmail.com zu schicken. Als Antwort erhielt ich das Testdokument. Erst sah ich das Englische in Klammern nicht. Die wichtigsten Worte waren „Diagnostic of COVID-19 disease caused by SARS-CoV-2 virus“. „Detected“.
Dann ging alles ziemlich schnell. Ich schickte das Ergebnis der Wohnheim-Administratorin. Sie rief mich an und sagte, sie verschaffe mir einen Platz in einem Hotel, von dem ich benachrichtigt würde. Der Koffer war schon gepackt, ich warf noch ein paar letzte Sachen hinein. Die Rezeptionistin des Hotels rief direkt an. Ich brauche Geld für neun Nächte, zehn Tage Quarantäne seit dem Test gestern. Die Uni würde es mir später erstatten. Ich solle ein Bolt-Car über die App bestellen und die Option „Protect Cash“ anwählen. Gesagt, getan.
Der Rezeptionist öffnete mir freundlich die Hintertür, das Bolt-Car kam. Der Fahrer stellte den Koffer auf den Beifahrersitz, im Kofferraum war kein Platz. Ich setzte mich auf die Rückbank, von Folie vom Fahrer abgegrenzt. Der Rezeptionist wechselte ein paar Worte mit dem Fahrer, der plötzlich die Tür aufriss: „You have Covid? Out of my car! This is a problem for me, sorry.“
Er scheuchte mich auf den Bürgersteig, stellte den Koffer neben mir ab und machte Abstand gebietende Armbewegungen.
Weg war er und ich stand verlassen im Regen und schrieb der Frau von der Hotelrezeption, mit der ich über WhatsApp in Kontakt stand. Sie sagte, ich solle noch einmal ein anderes Bolt-Car mit der Option „Protect Cash“ bestellen. Also noch ein Versuch. Diesmal war der Rezeptionist nicht mehr da und ein anderer Fahrer fuhr mich zum Bookinn B&B.
Mit einem Code und nur mit Maske schützend konnte ich eintreten. Ich zahlte die knapp 400 Euro mit Karte und die Rezeptionistin erklärte mir das Wichtigste. Ich durfte das Zimmer nicht verlassen. Sie bringe dreimal am Tag Essen. In den Isolationsregeln stehe Genaueres. Jeden zweiten Tag könne ich den Müll herausstellen. Heute Abend gebe es Salat. Zweiter Stock, hier der Schlüssel.
Als ich oben ankam, war ich außer Atem und fragte mich, ob Covid nicht doch meine Lunge angegriffen hat. Mein erster Gedanke, als ich das Zimmer betrat, war: „Gibt es keinen Schreibtisch?“
Dann entdeckte ich die zweite Fensterbank und schob den Stuhl daran. Hier sitze ich jetzt.
Auf der anderen Fensterbank standen Salat mit Brot, Geschirr, Tee und ein Wasserkocher, der mich besonders freute, wegen der Schäfchenwärmflasche. Sie abends aufzufüllen, ist schon zu einem Ritual geworden.
Der Salat schmeckte – ja, schmeckte – ganz gut. Rote Beete und Fisch, den ich an der Konsistenz bemerkt habe und erst für Fleisch hielt, saure Gurken, Kraut…irgendwas. Ab jetzt genieße ich jedes bisschen Geschmack. Geschmack ist Leben.
Nur Schokolade gibt es nicht, aber nie war das so wenig schlimm. Zugegeben, in den letzten Wochen bin ich süchtig geworden, habe Stücke gegessen, wie andere in stressigen Phasen Zigaretten rauchen. Aber seit der puren Zucker-Geschmack-Ernüchterung verspüre ich gar kein Craving mehr danach. Ich brauche mir ja auch kein Schwarzweißfoto von einem Regenbogen anzusehen.
Ich bin ein bisschen stolz auf mich, es bis hierhin geschafft zu haben, aber das alles habe ich nicht alleine gemacht. Danke all denen, die mir in den letzten zwei Tagen Kraft gegeben und mich mit lieben Worten, Googeln, Hilfsangeboten, Gesprächen, Onlineschachspielen, Märchen und Ratschlägen emotional, informationell und instrumentell unterstützt haben. Ohne euch hätte ich das, wenn überhaupt, nur unter schlaflosen Nächten und atemlosen Tagen geschafft. Allein euch zu kennen und an euch denken zu können, macht die Isolation erträglich. – Ab morgen führe ich Quarantäne-Tagebuch.
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A cough breaks the peace. This is a place of quiet, it says in the hotel’s isolation rules. Only speaking softly and listening with headphones is allowed. I don’t notice the other guests, except for that cough. It doesn’t sound good. The silence does. Like it’s pulling all the excitement out of my chest. I am isolated, alone with the virus, but content.
The chocolate the night before last tasted like sugar. Only briefly did I think I caught a taste of chocolate. Suddenly, what I had irgnored before, automatic thoughts I had thought before, popped into my head: „Didn’t I salt the vegetable dish?“ „I can hardly taste the Sinupret, quite diluted.“ I strained to taste more, but to no avail.
I had planned the Corona self-test, which I had bought for seven euros at the pharmacy because of the sniffles, for the next day, when I was going back to university. Just to be on the safe side. A cold is atypical of Corona after all, my roommate had had the same symptoms and she had been diagnosed with bacteria (when she went to the doctor with breathing problems – and she hadn’t tasted an aubergine either). Somehow everyone in the dorm was sick, but all vaccinated.
Luckily I remembered from my work at a school how to do a self-test, the instructions were only in Lithuanian. The second streak appeared quite quickly. At first only slightly and I hoped that it would disappear again, but from minute to minute the result became clearer: positive.
I immediately called my roommate and she spoke to the reception who said I had to go to the hotel immediately. Then she changed her mind and I was allowed to stay there for the night. My roommate moved into another room. On the internet, I came across the symptoms of the Delta variant in vaccinated people. Sudden severe sneezing fits, runny nose, loss of smell, sore throat and headache, as I had quite easily – that fitted pretty well. The next morning the administrator wanted to see the test, but I still had to do it officially. She gave me the Corona hotline number 1808, which is only for Lithuanians. The number for foreigners is +37037367963.
That’s when I called. If you have a question about the test, press 73 to avoid the preamble in Lithuanian. The lady who answered was friendly and spoke well. She made an appointment for me to have a PCR test. I was supposed to go by car.
But I don’t have a car.
Then take a taxi and tell them you are in self-isolation. Do you agree to self-isolation?
Yes.
I received the address, time and registration number by e-mail:
Data: 2021-10-11, laikas: 11:13
Turite atvykti adresu: Automobiliu stovejimo aikstele „Statyk ir vaziuok“ V. Gerulaicio g. 1 priesais verslo centra „Technopolis“ (III)
Registracijos no. 7632026
But try to get a taxi if you are suspected of covid. I only got messages that there were no taxis available at the moment. Out of time and desperation, I called the German Embassy. Wasn’t it responsible for helpless Germans abroad? I was redirected four times, some of which I had not even been able to talk out. One productive suggestion was to rent a car. Another to overlook it and just take a bus or taxi. „What other choice do you have, somehow you have to get to the test.“
Around 11am I found myself in front of drive-in tents. I had to show my ID and registration number and was sent to tent 1. I got in line behind cars and they got in line behind me, which was funny. First they took a throat swab, much more pleasant than the one I had had to take when I had Pfeiffer’s glandular fever last Christmas. Then two nasal swabs, the worst of my life (and not so long ago I had had to have a few).
„Breath,“ I was told, and I exhaled. „No. You should not do this.“
I held my breath. It hurt, tears came to my eyes and I was crying too because at the last prick I had thought it was over and now it wasn’t, now it was worse than ever.
At the dormitory I had no choice but to wait. The reception said I wasn’t allowed to leave the room, not even to go to the bathroom or the kitchen, but not to go to the toilet for a day, how could that be? Were my flatmates supposed to bring me water regularly and prepare food for me three times a day? Who was going to wash my spoon? Was I supposed to spit toothpaste out the window? No. We decided that I could go into the kitchen and even cook myself something when no one else was around, tear open the window and clean up after myself with a rag.
Some started wearing masks, the word covid came up more often. The cleaning lady asked me in the morning if I was the girl with Corona. Coughing and sneezing had long since become the soundtrack of the dorm, but only I am now: the girl with Covid. Schrödinger’s cat.
I was a little worried I’d run out of food, but even if I only ate spaghetti on the last day, it made no difference. I tasted little anyway. Not nothing. It’s like blurred vision, kind of creepy. Was the grape rotten? It looked a bit like it. I didn’t taste it.
I smelled my jumper to see if I could wear it again and the answer was yes, not a whiff of sweat. But no other smell either, except a bit of what was in my nose. That too struck me as creepy. People orient themselves unconsciously through smells. Smells can warn you of danger. When I take off my glasses, only two of my senses are still sharp: hearing and feeling.
I felt heart throbbing when I got the email today while cooking that I could access the PCR test result through a website. The mobile phone was on strike to open it. My mobile data was depleted from video calls. It worked on the laptop, but first the website was in Lithuanian. With Google translator, I was able to translate part of it into German. However, I then had to give my number and a code would have had to be sent to me to see the result – and that didn’t work. I called the Corona hotline (see above) and the advisor said the problem was with the German number. I should call 865910646 so that the result could be sent to me by e-mail. Under this number I received instructions to send my registration number to covidtestai@gmail.com. In reply, I received the test document. At first I did not see the English in brackets. The most important words were „Diagnostic of COVID-19 disease caused by SARS-CoV-2 virus“. „Detected.“
Then everything went pretty fast. I sent the result to the dorm administrator. She called me and said she would get me a place in a hotel, from which I would be notified. The suitcase was already packed, I threw in a few last things. The receptionist of the hotel called directly. I need money for nine nights, ten days quarantine since the test yesterday. The university would reimburse me later. I should order a Bolt-Car via the app and select the „Protect Cash“ option. No sooner said than done.
The receptionist kindly opened the back door for me and the Bolt-Car arrived. The driver put the suitcase on the passenger seat, there was no room in the boot. I sat down on the back seat, separated from the driver by foil. The receptionist exchanged a few words with the driver, who suddenly pulled open the door: „You have Covid? Out of my car! This is a problem for me, sorry.“
He shooed me onto the pavement, put the suitcase down next to me and made distancing arm movements.
He was gone and I stood abandoned in the rain, writing to the woman from the hotel reception with whom I had been in contact via WhatsApp. She said I should order another Bolt-Car with the „Protect Cash“ option. So another try. This time the receptionist was no longer there and another driver took me to Bookinn B&B.
With a code and wearing only a mask for protection, I was able to enter. I paid the almost 400 euros with card and the receptionist explained the most important thing. I was not allowed to leave the room. She brought food three times a day. The isolation rules gave more details. Every other day I could put out the rubbish. Tonight there’s salad. Second floor, here’s the key.
When I reached the top, I was out of breath and wondered if Covid hadn’t attacked my lungs after all. My first thought when I entered the room was, „Isn’t there a desk?“
Then I discovered the second windowsill and pushed the chair against it. This is where I sit now.
The salad tasted – yes, tasted – quite good. Beetroot and fish, which I noticed by the texture and thought was meat at first, pickles, cabbage…something. From now on I enjoy every bit of taste. Taste is life.
Only chocolate isn’t there, but never has it been so little bad. Admittedly, in the last few weeks I have become addicted, eating pieces like others smoke cigarettes in stressful phases. But since the pure sugar taste sobering up, I no longer have any craving for it at all. I don’t need to look at a black and white photo of a rainbow.
I am a little proud of myself for making it this far, but I didn’t do it all alone. Thank you to all those who have given me strength over the last two days and supported me emotionally, informationally and instrumentally with kind words, googling, offers of help, conversations, online chess games, fairy tales and advice. Without you guys I would have only managed this, if at all, through sleepless nights and breathless days. Just knowing you and being able to think of you makes the isolation bearable. – Starting tomorrow, I will keep a quarantine diary.